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Bisheriger Rückgang des Gasverbrauchs vor allem durch Sparsamkeit der Privathaushalte

Bisheriger Rückgang des Gasverbrauchs vor allem durch Sparsamkeit der Privathaushalte

Heilbronner Gas-Monitor schafft Transparenz in der Energiekrise
Aufgrund der Energiekrise sind wir gezwungen, uns im energiewirtschaftlichen Zieldreieck – Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit – neu auszurichten. Der Wegfall russischer Gasimporte nach Deutschland kann bislang nicht vollständig durch andere Länder kompensiert werden. Mit unseren Gaspreisen liegt Deutschland im europäischen Mittelfeld und knapp die Hälfte aller Treibhausgas-Emissionen entstehen im Bereich der Energieversorgung und im Gebäudesektor. Das gemeinnützige Ferdinand-Steinbeis-Institut und die Heilbronner Versorgungs GmbH (HNVG) stellten am 21.11.2022 auf dem Bildungscampus in Heilbronn der Öffentlichkeit den ersten Gas-Monitor vor. Dieser bringt den Bürgern Transparenz zu Verbrauch, Einflussgrößen und zeigt mögliche Szenarien für den Winter auf. Bei der Abendveranstaltung wurden konkrete Handlungsempfehlungen an die Gesellschaft gerichtet.

Deutschland bezog 2021 laut AG Energiebilanzen 70 Prozent der fossilen Energien durch Importe, nach dem Wegfall der Energielieferungen aus Russland ist die Gasversorgung hierzulade angespannt. Langfristig ist der Umbau des Energiesystems hin zu erneuerbaren Energien unumgänglich, doch um jetzt die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, war die Aussetzung des Kohleausstiegs und die zeitlich begrenzte Verlängerung der Atomkraftwerke notwendig. Steigende Energiepreise setzen ein Zeichen in der Bevölkerung und signalisieren die Kostbarkeit von Strom und Gas.
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Abbildung: Gas-Monitor zeigt den Gasverbrauch 2022 im Vergleich zu den vergangenen fünf Jahren
Mehr Einsparungen im Privathaushalt und Gewerbe als in der Industrie
„Die Region Heilbronn ist gut auf Kurs und hält aktuell die Einsparziele von mindestens
20 Prozent im Vergleich zu den Vorjahren ein“
Harry Mergel, Oberbürgermeister der Stadt Heilbronn
Laut Bundenetzagentur kann die nationale Gasmangellage im Winter bei Einsparungen von mindestens 20 Prozent vermieden und die Versorgungssicherheit gewährleistet werden. Heilbronn ist mit einer derzeitigen Einsparung von 24,7 Prozent (Stand 17.11.2022) auf dem richtigen Weg. Diese Einsparung der Region Heilbronn deckt sich mit den Werten von Gesamtdeutschland. In den Medien wurde darüber spekuliert, ob die Einsparungen beispielsweise auf das gute Wetter oder vornehmlich auf die Industrie zurückzuführen sind. Die Ergebnisse aus Heilbronn zeigen, dass das warme Wetter zwar einen Einfluss hat, die Reduktion aber insbesondere auf das aktive Gas-Sparen der VerbraucherInnen zurückzuführen ist. Für die Region Heilbronn gilt zudem: Haushalte und Gewerbe verbrauchen in Summe zwar mehr Gas als die Industrie, sie tragen aber auch überproportional zu den Einsparungen bei.
Das bedeutet für die Zukunft: Ein weiterhin milder Winter allein reicht nicht aus, um die Einsparziele bis zum Ende der Heizperiode zu erreichen. Vor allem „umsichtiges Heizen“ trägt dazu bei, eine nationale Gasmangellage zu vermeiden, schont bei den hohen Energiepreisen den Geldbeutel und hilft zudem auch noch der Umwelt.
Heilbronner Gas-Monitor schafft Transparenz in der Energiekrise
Das Ferdinand-Steinbeis-Institut hat in Zusammenarbeit mit der Heilbronner Versorgungs GmbH (HNVG) eine Möglichkeit geschaffen, den Bürgerinnen und Bürgern der Region Heilbronn die Energielage transparent darzustellen und gehört damit zu den Ersten, die den Gasverbrauch regional darstellen. Öffentlich zugänglich auf gasverbrauch.hn ist die aktuelle Gas-Reduzierung ersichtlich. Die Daten werden von der HNVG geliefert und in Relation mit Einflussgrößen wie Wetter und Vorjahreswerten gesetzt. Damit sind die Zahlen für Privathaushalt und Gewerbe sowie Industrie öffentlich zugänglich und es ist möglich, sich Szenarien für einen warmen, als auch kalten Winter berechnen zu lassen.
Der Heilbronner Gas-Monitor wurde bei der Auftaktveranstaltung der Reihe „Runter vom Gas“ am 21. November 2022 der Gesellschaft auf dem Bildungscampus in Heilbronn vorgestellt. Die nächste Veranstaltung am 17. Januar 2023 beschäftigt sich mit der Perspektive der Industrie, die Bevölkerung ist dabei genauso herzlich willkommen. Die Eröffnungsrede in Heilbronn wird an diesem Nachmittag von Günther H. Oettinger, ehemaliges Mitglied und Vizepräsident der Europäischen Kommission; Ministerpräsident von Baden-Württemberg a.D. und Präsident der EBS Universität, gehalten.

Auch die nächste Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung ist notwendig und ab sofort unter Anmeldung Runter-vom-Gas-2 oder per Mail an info@ferdinand-steinbeis-institut.de möglich.