News-950x320

Das FSTI beim Tag der Unternehmen 2022

Das FSTI beim Tag der Unternehmen 2022

Das Ferdinand-Steinbeis-Institut präsentierte seine drei laufenden Großhandelsprojekte auf großer Bühne beim Tag der Unternehmen am 2.6. im Look 21 in Stuttgart

​Am 2.6. war es so weit: das FSTI präsentierte seine aktuell drei laufenden Großhandelsprojekte auf der Bühne beim Tag der Unternehmen im Look 21 in Stuttgart. Mitsamt aller beteiligter Projektpartner – Großhändler, Handwerker und Entwickler – zeigten das Institut und seine Partner interessierten Zuschauern, welche Möglichkeiten der Großhandel auf den Weg in die Digitalisierung hat und welche Erfahrungen sie im Laufe ihrer Projektreise sammeln konnten.​ 

Der Tag der Unternehmen begann mit einem Grußwort des Präsidenten Ulrich Gutting des veranstaltenden Verbandes grosshandel-bw, einem Grußwort von Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg) sowie vom Präsidenten des Bundesverbands (BGA) Dr. Dirk Jandura. Alle drei zeigten mit ihren Impulsen die Relevanz des Großhandels auf, wie der Großhandel Jahr für Jahr die Position als zweitstärkster Wirtschaftssektor bekräftigen und das zentrale Bindeglied zwischen Hersteller und Unternehmen aus verarbeitender Industrie, Handwerk, Handel und der öffentlichen #Hand bilden. Im Anschluss leitete unser Kollege Dr. Daniel Werth in die Thematik Digitalisierung und Transformation im Großhandel ein – und damit auch in unsere derzeit laufenden Pilotprojekte im Großhandel. 

Unter dem Titel „Gas, Wasser, Daten – Die digitalisierte Baustellenakte im Sanitärgroßhandel“ empfang die Moderatorin Rebecca Beiter die erste Projektgruppe zum Gespräch. Neben den beiden Geschäftsführern des Sanitärgroßhändlers Ottenbruch GmbH & Co. KG – Marc und Jörg Ottenbruch – kamen auch der Projektpartner Mark Siller, Geschäftsführer der IT-Entwicklungsfirma SevenD, sowie der Sanitärinstallateur Mark Fritz von der Fritz Sanitärtechnik GmbH auf die Bühne. Begleitet wurde die Runde von unserer Kollegin Claudia Franz. Die Ausgangssituation des Projekts lag in der Herausforderung der Installateure bei der Koordination der einzelnen Gewerke einer Badezimmerbaustelle. In einer Partnerschaft mit dem Entwickler SevenD möchte die Firma Ottenbruch ihren Handwerkskunden mit einer digitalen Lösung unter die Arme greifen – einer digitalen Baustellenakte. Die konnte u.a. der Installateur Mark Fritz in einem Click Dummy testen und war überzeugt davon, dass dies den Koordinationsaufwand seiner Baustellen erheblich erleichtern könnte. Die beiden Partner wollen über die Entwicklung der App die Zusammenarbeit intensivieren und ein neues Geschäftsmodell daraus machen, welches über das Sanitärhandwerk hinaus in den kommenden Jahren skaliert werden soll. 

“Jetzt mit der Zeit zu gehen und Services kunden- und benutzerfreundlich in einem neuen digitalen Produkt anzubieten, ist ein wichtiger Schritt für die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens.“

Marc Ottenbruch, Geschäftsführer der Ottenbruch GmbH & Co. KG

Nach der Gesprächsrunde wurde Anton Bracksmeier auf die Bühne gebeten. Unter dem Motto „Datensatz Ahoi – Virtuelles Lager für den Tourismusgroßhandel“ berichtet der Geschäftsführer Handel der Drubba Unternehmensgruppe, Drubba GmbH, eine zunächst komplizierte Ausgangssituation bei der Belieferung von Flusskreuzfahrtschiffen mit Luxuswaren für den Onboard-Shop, wie etwa Schmuck und Uhren. Da die Reedereien über die vergangenen und kommenden Jahre ihre Flotte vergrößerten, ist der aktuelle Prozess in der Koordination und Lieferung zwischen Hersteller, Großhändler, Kurier und Schiff nur noch mit einer Erhöhung des Personalaufwands in Zukunft zu bewältigen. Daher plant die Drubba GmbH einen kooperativen Datenraum aufzubauen, auf welchem die einzelnen Partner über ihren eigenen Raum verfügen und gezielt Informationen zu auszutauschen. Dieser Prozess beginnt bei der Reiseplanung der Reederei, geht über zur Sortimentsgestaltung und Produktbestellung zu den Herstellern, welche sich dadurch mehr Informationen über die bisherigen Sales-Report hinaus versprechen. Durch den dynamischen Flussverlauf soll dieser Datenraum auch zu einer schnelleren Reaktion bei der Belieferung der Schiffe ermöglichen, z.B. wenn Häfen nicht angelaufen werden können. Ein solcher Datenraum zeigt damit neue Geschäftspotenziale auf. Das dritte Projekt befasste sich mit einer zukünftigen Herausforderung aus der Landwirtschaft. Mit dem Titel „Das gläserne Brötchen – Transparenz vom Landwirt bis zur Theke“ möchte der Großhandel der ZG Raiffeisen – vertreten durch den Geschäftsführer ZG Raiffeisen Technik Jochen Schneider – gemeinsam mit den Partnern Johannes Ketterer der Bäckerei Peter’s gute Backstube, Johannes Frey der Bischoff-Mühle und der Bäckerei Härdtner (Anm.: nicht auf der Bühne vertreten) eine solche Transparenz für den Bäckereikunden schaffen. Technisch wurde hierfür bereits ein von allen Partnern genutzter Datenraum entwickelt. Dieser Datenraum bekommt bereit über eine Schnittstelle von beteiligten Landwirten der ZG Raiffeisen und wird noch manuell von Mühle und Bäckern ergänzt, was in Zukunft ebenfalls über Schnittstellen automatisiert gelöst sein soll. Da es sich bei dem Projekt bisher „nur“ um eine Backware aus dem Emmerkorn handelt, ist die manuelle Eingabe für die Partner noch handhabbar. Die Skalierbarkeit über die verschiedenen Früchte, wie weiteren Bauern, Mühlen und Bäckern ist offensichtlich, dennoch denken die Partner bereits so weit, den Datenraum auch für andere zu öffnen, um gemeinsam oder individuell neue Geschäftsmodelle daraus zu entwickeln. Die Bühnenveranstaltung wurde vom Körpersprachen-Experten Stefan Verra geschlossen, woraufhin sich alle gemeinsam an das reichhaltige Barbecue-Buffet und Ideenaustausch machten.