Erste Datengenossenschaft in der Metallverarbeitung – Entwicklung eines Kühlschmierstoff as a Service-Geschäftsmodells
Erste Datengenossenschaft in der Metallverarbeitung – Entwicklung eines Kühlschmierstoff as a Service-Geschäftsmodells
Kühlschmierstoffe machen dabei einen nicht unerheblichen Teil der Produktionskosten aus: Bis zu 16% dieser können auf den Kühlschmierstoff entfallen. Damit man sich im Fertigungsbetrieb keine Sorgen mehr um den Zustand und die ausreichende Versorgung mit Kühlschmierstoff machen muss, hat sich ein Konsortium aus einem Fertigungsbetrieb, einem Hersteller von Reinigungsanlagen für Kühlschmierstoffe und einem Kühlschmierstoffhändler gebildet, um „Kühlschmierstoff as a Service“ anbieten zu können. Dabei werden die Versorgung mit Kühlschmierstoff, der Betrieb der Reinigungsanlage und die Entsorgung des Kühlschmierstoffs gebündelt. Die Grundlage für dieses Geschäftsmodell stellt ein genossenschaftlicher Ansatz dar, bei dem die Zustände von verschiedenen Objekten (beispielsweise der Reinigungslage oder des Kühlschmierstoffs) in Form digitaler Abbilder innerhalb eines kooperativen Datenraums geteilt werden. Der kooperative Datenraum wird über die Datengenossenschaft bereitgestellt.
In der Datengenossenschaft in der Metallverarbeitung wurden bereits digitale Abbilder der Produktionsumgebung und des Kühlschmierstoffs geschaffen. Das digitale Abbild des Kühlschmierstoffs besteht zum aktuellen Zeitpunkt aus dem pH-Wert, der Konzentration und der Temperatur. Mithilfe dieser digitalen Abbilder werden mehrere Wertschöpfungsszenarien für das Geschäftsmodell Kühlschmierstoff as a Service realisiert: hierzu gehören unter anderem ein ständiges Monitoring des Kühlschmierstoffzustands, eine automatisierte Meldung des Kühlschmierstoffzustands bei der Berufsgenossenschaft und eine automatisierte Nachbestellung des neuen sowie eine Entsorgung des alten Kühlschmierstoffs.
Das Projekt „Datengenossenschaften“ wird gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg und wird in Kooperation dem Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband (BWGV) und mit den Lehrstühlen für Controlling und Wirtschaftsinformatik I der Universität Stuttgart durchgeführt.