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Erfolgreicher Erfahrungsaustausch im Handwerk

Erfolgreicher Erfahrungsaustausch im Handwerk

Geschäftsmodellinnovation gemeinsam gestalten

Die Pandemie zeigt, wie schnell sich unser gesellschaftliches Leben verändern kann und wie folgenreich solche Veränderungen für die Wirtschaft sind. Erfolgreich ist dann, wer sich an neue Begebenheiten anpassen kann und sein Unternehmen mit kreativen Ideen im veränderten Umfeld neu erfindet. In drei praxisnahen Workshops initiiert als Erfahrungs- und Austauschgruppe (ERFA-Gruppe) von der Handwerkskammer Region Stuttgart haben wir zehn HandwerkInnen dabei begleitet, mit Hilfe von Geschäftsmodellinnovation neue Ideen für ihren Betrieb zu entwickeln.

 

Wie können auch kleine, häufig traditionell aufgestellte Handwerksunternehmen den Herausforderungen durch immer neue wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen begegnen? Hierfür haben wir gemeinsam mit der Universität Stuttgart und dem Baden-Württembergischen Handwerkstag im Projekt TREND Methoden und Beispiele zum Thema Geschäftsmodellinnovation erarbeitet. In den 39 Workshops des Projekts hat sich gezeigt: am einfachsten entstehend neue Ideen, wenn mehrere kreative Köpfe zusammenarbeiten. Deshalb haben wir in Kooperation mit der Handwerkskammer Region Stuttgart, dem ZDBB und der Universität Stuttgart im Anschluss an das Projekt TREND eine Erfahrungs- und Austauschgruppe für HandwerkerInnen ins Leben gerufen. Ziel war es in drei Workshops die Gruppe von zehn ganz unterschiedlichen Handwerkerinnen an ausgewählte Methoden heranzuführen und gemeinsam an neuen Ideen für jeden Teilnehmer zu arbeiten. Die ERFA-Gruppe wurde vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg im Zuge des Programmes Handwerk 2025 gefördert.

Branchenübergreifender Austausch erleichtert den Blick über den eigenen Tellerrand und beflügelt Geschäftsmodellinnovation im Handwerk.
Der erste Workshop fand am 24. September in Böblingen beim ZDBB in Präsenz statt. Nach einer kurzen Einführung ins Thema Geschäftsmodellinnovation, ging es direkt in die Praxis: jeder Teilnehmer erfasste sein aktuelles Geschäftsmodell im Geschäftsmodell Canvas. Anschließend starteten die Teilnehmer in Kleingruppen erste Diskussionsrunden auf Basis des Nutzenversprechen Canvas, um gemeinsam die Kunden besser kennen zu lernen und neue Ideen zu entwickeln. Im zweiten Workshop, am 22. Oktober, der ebenfalls in Präsenz in den Räumen des ZDBB stattfand, arbeitete die Gruppe intensiv an der Ideenfindung mit Hilfe von Geschäftsmodellmustern. Anschließend wurden einzelne Ideen mit Lego und Bastelutensilien „prototypisch“ umgesetzt. Aufgrund der pandemischen Lage musste der dritte Workshop, am 26. November, als Online-Meeting stattfinden, was die Kreativität der Teilnehmer in keiner Weise gebremst hat. Mit der 635-Methoden wurden zwei Ideen noch verfeinert und nach einem kurzen Ausflug ins Thema Zeitmanagement, begannen die Teilnehmer gemeinsam Pläne für die Ideenumsetzung zu entwickeln. Das Feedback der HandwerkerInnen war sehr positiv. Sie wollen den Austausch in kleinen Gruppen aufrechterhalten und weiter an der Umsetzung der Ideen arbeiten. Vor allem den gewerbeübergreifenden Austausch nannten die Teilnehmer als sehr förderlich für die kreative Ideenfindung und illustrieren damit, wie wichtig der Austausch über die Grenzen der eigenen Branche ist. Die Workshop-Reihe zeigt einmal mehr, dass Geschäftsmodellinnovation keineswegs nur für Großunternehmen oder Start-Ups relevant und umsetzbar ist; auch Handwerksbetriebe können die Methoden nutzen, um sich weiterzuentwickeln und Herausforderungen zu meistern.