PROJ_AgileTeams

Unternehmenskultur für die digitale Transformation

Unternehmenskultur für die digitale Transformation

Digitale Technologien verändern unsere Wirtschaft und Gesellschaft. Auch im Handwerk könnten beispielsweise smarte Services das traditionelle Geschäftsmodell der Betriebe erweitern und die Kundenzufriedenheit erhöhen. Dazu sind neue Kompetenzen im Digital- und Dienstleistungsbereich notwendig. Allerdings können vor allem kleine Betriebe solche Veränderungsprozesse häufig nicht aus eigener Kraft anstoßen und nachhaltig umsetzen. Eine mögliche Lösung sind plattformbasierte Kooperationen mehrerer Handwerksbetriebe, die ihre Ressourcen bündeln und gemeinsam die notwendigen Kompetenzen aufbauen. In diesem Kontext gewinnt für Handwerksbetriebe auch die Zusammenarbeit mit anderen Branchen, wie z.B. IT, Handel oder Industrie, an Bedeutung. Der Erfolg von Zusammenarbeit hängt dabei auch davon ab, inwieweit die unterschiedlichen Unternehmenskulturen zusammenpassen und wie die einzelnen Partner ihre Kultur den neuen Gegebenheiten anpassen können und wollen.

An dieser Stelle setzen die Agilen Projektteams an. Ziel ist es, in einem kurzen Pilotprojekt drei unterschiedliche Teams beim Aufbau ihrer plattformbasierten Kooperation zu unterstützen und dabei zu untersuchen, welche Rolle die Unternehmenskultur für solche Zusammenarbeiten spielt und mit welchen Instrumenten Betriebe bei der Weiterentwicklung ihrer Unternehmenskultur unterstützt werden können.

Im Projekt arbeitet das Ferdinand-Steinbeis-Institut mit dem Baden-Württembergischen Handwerkstag e.V., der bwcon GmbH und dem Steinbeis S2i zusammen. Unser Ziel es, drei Teams in unterschiedlichen Phasen im Entwicklungsprozess über jeweils drei Workshops ein Stück ihres Weges zur plattformbasierten Kooperation zu begleiten. Die Teams bestehen aus mindestens drei KMUs, wovon der Großteil Handwerksbetriebe sind. Jedes Team wird von einem Multiplikator aus dem Kreis der Wirtschaftsakteure (Kammern, Verbände, Intermediäre) ergänzt, um ggf. die weitere Unterstützung und Skalierungsmöglichkeiten möglichst früh anzustoßen.

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Das Team 2 in der Konkretisierungsphase besteht aus vier Handwerkern unterschiedlicher Gewerke, die gemeinsam eine Plattform im Bereich Innenausbau mit Fokus auf Schreinerarbeiten aufbauen. Von der Durchführung des ersten Workshops haben uns auch die aktuellen Einschränkungen von Präsenzveranstaltungen nicht abgehalten, der Workshop fand ganz im Sinne der digitalen Transformation per Videokonferenz statt. Auf zwei Termine verteilt untersuchten wir mit den Betrieben zunächst den sogenannten Problemraum. Dabei ging es um Sensibilisierung zum Thema Unternehmenskultur und die Erwartungen aller Teilnehmer an die Kooperation. Anschließend identifizierten wir gemeinsam mögliche Herausforderungen beim Aufbau der Kooperation. Mit Hilfe einer angepassten Form des Industrie 4.0 Canvas haben wir die Voraussetzungen der vier Partner für die Kooperation erfasst sowie die aktuelle Unternehmenskultur der einzelnen Betriebe genauer untersucht.

Im nächsten Schritt geht es darum, Lösungen für die erkannten möglichen Herausforderungen zu erarbeiten und geeignete Instrumente zur Unterstützung zu testen, immer mit dem Ziel, die Kooperation der drei Teams zu stärken und die Plattformprojekte voranzubringen.

Ansprechpartner für das Projekt „Umsetzung von agilen Projektteams mit dem Schwerpunkt Unternehmenskultur“ sind Dr. Michael Ortiz und als Multiplikatorin für den BWHT Anna Rauhut.

Das Projekt wird vom Baden-Württembergischen Landesministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau gefördert.