shutterstock_1761373511(1)(1)

Weiteres Projekt mit der Stadt Heilbronn gestartet

Weiteres Projekt mit der Stadt Heilbronn gestartet

Wertschöpfung durch Digitalisierung

Am heutigen Dienstag, den 17. Mai 2022 startet das zweite Projekt im Bereich „Nutzenpotentiale durch Digitalisierung in Heilbronn“. Zusammen mit den städtischen Töchtern HNVG und Hafen baut das Ferdinand-Steinbeis-Institut ein Netzwerk in Heilbronn auf. Die eingebrachte Sensorik unterstützt die Mitarbeiter/innen der Stadt Heilbronn bei Ihrer Arbeit zu „Land“ und „Wasser“ und bringt neben Einsparpotentialen auch Sicherheitsaspekte mit sich. Das von der Dieter Schwarz Stiftung unterstütze Gesamtprojekt startete bereits am 1. September 2021 mit dem Projekt „Smarte Wasserversorgung“ und wird nun durch das Hafenprojekt erweitert.

Seit März 2021 wurden bereits über eine Million Sensorwerte auf dem Wartberg empfangen und weitergeleitet.
Sven Kurrle, Research Assistant beim Ferdinand-Steinbeis-Institut

Das Startprojekt im September 2021 konzentriert sich auf die Wasserversorgung im Stadt- und Landkreis Heilbronn. Ziel war es, durch Messungen und Auswertungen unterschiedlicher Zustände im Rohrleitungsnetz undichte Stellen (Leckagen) und damit drohenden Wasserverlust zu erkennen. Dafür wurde ein Testgebiet in Heilbronn definiert und die Anwohner/innen durch Informationsmaterialien und -veranstaltungen über das Forschungsprojekt informiert. Nach der Zustimmung durch die Haushalte wird mit der entsprechenden Sensorik, Wassermenge, Druck, Temperatur, Fließgeschwindigkeit, Schall und weitere Parameter gemessen. Die daraus resultierenden Ergebnisse sind für die Stadt von großem Interesse, um Wartungen genauer zu planen und Überschwemmungen vorzubeugen. Die Transparenz der Wassernutzung pro Haushalt und die automatischen Meldungen bei Störungen sind weitere Vorteile bei der Umstellung auf digitale Zähler. Für die Bewohner bringt es eine stichgenaue Abrechnung, ohne manuellen Besuch eines städtischen Mitarbeiters, mit sich.

Das Ferdinand-Steinbeis-Institut lebt den Ansatz der dualen wissenschaftlichen Forschung. Forschung soll in erster Linie einen Nutzen für die regionale Wirtschaft und Gesellschaft bringen. Aus diesem Grund sucht das interdisziplinäre Team den Kontakt und Austausch mit der Bevölkerung, um unter anderem deren Akzeptanz gegenüber neuen Technologien zu erfragen und einzuschätzen. Die beim zweiten Projekt mit dem Hafen Heilbronn eingesetzte Technologie LoRaWAN steht deshalb allen Heilbronnern auf dem Wartberg Heilbronn frei zur Verfügung, um die Hürde und Angst gegenüber Datensensoren zu nehmen. LoRaWAN steht für Long Range Wide Area Network und ist ähnlich wie Mobilfunk ein drahtloses Netzwerk. LoRaWAN unterscheidet sich primär in der Reichweite und dem Stromverbrauch von anderen Funktechnologien. Bei LoRaWAN ist die Reichweite höher als im Mobilfunk und das trotz geringerem Stromverbrauch am Endgerät. Ein Sensor kann so über Jahre seine Signale senden, ohne dass die Batterie getauscht werden muss. Das Gateway auf dem Wartberg stellt seit März 2021 Empfang im gesamten Stadtgebiet zur Verfügung.

Verprobt und eingesetzt wurde die Technik bereits bei zwei Einsatzpunkten am Hafen. Sowohl die Rettungsringe als auch eine Schranke im Hafengebiet mussten regelmäßig von Mitarbeitern manuell nach Verfügbarkeit und Status geprüft werden. Seit einigen Monaten können die Hafenmitarbeiter dies am Laptop oder mobil von unterwegs überprüfen. Die konstante Schließung der Schranke und die Verfügbarkeit der Rettungsringe ist aus sicherheitstechnischen Gründen zwingend notwendig. Geht man davon aus, dass der Rettungsring ausschließlich in einer Notsituation entwendet wird, ist das Einbringen eines weiteren Empfängers, dem Rettungsdienst, möglich. Dieser könnte, dank der Sensorik, automatisch alarmiert werden und wertvolle Minuten bis zum Absetzen eines Notrufs gewinnen.

Erfahren Sie mehr zu den transferorientierten Projekten des Ferdinand-Steinbeis-Institut.