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Das FSTI stellt sich vor – Dr. Marlene Gottwald

Das FSTI stellt sich vor – Dr. Marlene Gottwald

Seit Professor Heiner Lasi 2015 die Leitung des Ferdinand-Steinbeis-Instituts übernommen und als Forschungsinstitut für Digitalisierung und Vernetzung aufgebaut hat, ist das interdisziplinär aufgestellte Team des FSTI beträchtlich gewachsen. Anlässlich des vierjährigen Bestehens möchten wir Ihnen unser 30-köpfiges Team näher vorstellen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beantworten dazu jede Woche vier Fragen. Den Anfang macht Dr. Marlene Gottwald.

Wie bist Du zum FSTI gekommen?
Im Sommer 2016 wurde ich von Heiner Lasi gefragt, ob ich die Betreuung des German Regional Teams des Industrial Internet Consortiums (IIC) übernehmen möchte. Zu dem Zeitpunkt war ich hauptsächlich in der Steinbeis-Zentrale als Projektleiterin im Steinbeis-Unternehmen Lifecycle Management. In meiner vorherigen akademischen Laufbahn hatte ich mich viel mit internationalen Beziehungen beschäftigt und freute mich daher über das Angebot, auch bei Steinbeis wieder auf globaler Ebene tätig zu werden. Hinzu kamen weitere Projekte und auch der Aufbau des Forschungsbereichs Digitalisierung und Gesellschaft. Seit der Rückkehr aus meiner Elternzeit bin ich ausschließlich am FSTI tätig und leite zusammen mit Norbert Höptner das Projekt #techourfuture Technologie*Begreifen.

Was verstehst Du unter Digitalisierung?
Als Politikwissenschaftlerin beschäftige ich mich im Rahmen meines Forschungsschwerpunktes insbesondere mit den gesellschaftlichen Auswirkungen der Digitalisierung. Im Vordergrund steht dabei derzeit die Frage, welches Verständnis von Digitalisierung in der Bevölkerung besteht und damit verbunden die Untersuchung, wie Veränderungen, die sich aus der digitalen Transformation ergeben, kommuniziert werden, seitens von Unternehmen, Politik und Forschung. Digitalisierung bietet viele Chancen, aber natürlich auch Risiken. Daher ist es wichtig, der Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, ein informiertes Digitalisierungsverständnis zu entwickeln, sei es in den Bildungseinrichten und Unternehmen oder über allgemeinzugängliche Formate.

Was ist Dein aktuelles Projekt am FSTI?
Aktuell arbeite ich mit sehr viel Freude zusammen mit Norbert an dem Projekt #techourfuture Technologie*Begreifen. Der vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg geförderten Initiative liegt die Frage zugrunde, wie die Bevölkerung Zukunftstechnologien gegenüber steht. Wir vermuten, dass in Anbetracht derzeitiger Entwicklungen wie Künstliche Intelligenz, Maschinelles Lernen und Autonomisierung in der Bevölkerung ein gewisser Kontrollverlust herrscht, da die Funktionsweisen dieser neuen Technologien für Laien nur schwer nachvollziehbar sind. Zudem fehlen allgemeinverständliche Informationsquellen, welche Zukunftstechnologien für uns alle begreifbar machen. Unter dem Motto #techourfuture arbeiten wir an der Entwicklung einer Vertrauensplattform, auf der man sich neutral und ganzheitlich über Zukunftstechnologien informieren. Wir hoffen so, den Kontrollverlust zu mindern und es der Bevölkerung zu ermöglichen, die Zukunft wissentlich mitzugestalten. Das Projekt ist für uns in vielerlei Hinsicht Neuland. Besonders spannend finde ich es aber nicht nur deswegen, sondern weil wir mit #techourfuture einen Beitrag dazu leisten, uns alle etwas Technologie-mündiger zu machen.

Was würdest Du gerne erfinden, wenn du alle dazu nötigen Möglichkeiten hättest?
Technologie-unabhängig würde ich gerne etwas erfinden, das Menschen davon abhält, Krieg zu führen und Gewalt gegeneinander anzuwenden. Technologie-basiert würde ich gerne das „Fahrradschloss per Knopfdruck“ erfinden. Damit könnte man, ähnlich wie beim Auto, sein Fahrrad mit einem Klick sicher abschließen. In Anlehnung an mein Digitalisierungsverständnis würde ich gerne ein neues Schulfach erfinden, das digitale und technologische Fähigkeiten fördert und dazu einlädt, mehr zu experimentieren.